Das Jugendblasorchester Táplánszentkereszt wurde 2002 gegründet, ist seither permanent gewachsen und hatte im Jahr 2019 stolze 58 Mitglieder. Bei den meisten von ihnen handelt es sich um aktuelle oder ehemalige Schüler der Volks- und Hauptschule „Apáczai Csere János“ der Gemeinde. Voraussetzung für die Mitgliedschaft sind zwei Jahre Flötenunterricht und ein Vorstellungsspiel vor dem ortsansässigen Publikum. Dazu kommt am 24. Dezember der formale weihnachtliche Akt der „Verschenkung“ der Jungmusiker an das Orchester, das regelmäßig an lokalen Veranstaltungen und an den Dorftagen teilnimmt. Im Sommer ertönt Blasmusik auf der Straße, bei Hochzeiten der Mitglieder und es gibt auch jedes Jahr ein Pfingstkonzert.
Zu den begeisterten Unterstützern der beliebten Blaskapelle zählen die Bürger von Táplánszentkereszt; unter ihnen die Freunde, Eltern und Großeltern der Mitglieder, der Lehrkörper der Schule unter der Leitung von Direktorin Ilona Kiss-Nagy, und die Gemeindeverwaltung mit Bürgermeister János Perl an der Spitze. Letzterer hat auch privat mehrfach gespendet, damit die Bläser an Sommermusikcamps teilnehmen oder ins Ausland reisen können.
Ihren 5. „Geburtstag“ feierte die Blasmusikjugend im Jahr 2007 mit einem Konzert der Vereinten Bläserorchester Komitat Vas in Táplánszentkereszt. 2011 wurde das Ensemble im Rahmen des traditionellen Pfingstkonzertes auch fachlich qualifiziert, und in die Kategorie „A” Premium-Gold eingereiht. Da das 5. Jubiläum so ein großer Erfolg war, wurde 2012 auch das 10. Gründungsjubiläum mit einem Blaskapellentreffen gefeiert. Beim „nächsten Mal”, nämlich am 30. April 2017 passierte etwas wirklich Außergewöhnliches: In Táplánszentkereszt wurde ein ungarischer Rekord aufgestellt, da laut dem beglaubigten Protokoll der Veranstaltung 1596 Teilnehmer zusammen, in Begleitung der 50-köpfigen Blaskapelle Hymnen sangen. Zwei Monate später fand dann die groß angelegte Feier zum 15. Jahrestag statt.
Das Orchester gastiert sowohl innerhalb des Komitates Vas als auch in anderen Teilen Ungarns stets gerne. Eines der erinnerungswürdigsten dieser Auftritte ist das von der Stadt Szombathely im Jahr 2013 organisierte Retro-Fest zum 1. Mai, wo die Kapelle die Parade der Oldtimer musikalisch untermalte. Zur Veranstaltung wurden die Musiker stilgerecht von einem Oldtimer-Omnibus gebracht. Im selben Jahr standen die jungen Bläser auch im Konzertsaal Béla Bartók in Szombathely auf der Bühne, worauf die Teilnahme am Erntefest in Kőszeg folgte. Im Juni 2016 spielten sie mit der Städtischen Blaskapelle Kőszeg, anlässlich von deren 150-jährigem Jubiläum. Der Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein internationales Blasmusikfestival, bei dem „tausend Brass-Spieler den Hauptplatz ins Wallen brachten.” Eine weitere Jubiläumsstadt war Szentgotthárd, wo auch das Jugendorchester Táplánszentkereszt an dem anknüpfenden Blaskappelentreffen teilnahm. Im April 2018 waren die Jugendlichen beim Frühlingskonzert der Jugendblaskapelle Szombathely dabei, und 2019 nahmen sie neben den Teilnehmern aus Körmend, Kőszeg, Letenye, Sárvár, Szentgotthárd und Szombathely am 22. Blaskapellentreffen in Szentgotthárd teil.
Was die in Ungarn mit internationaler Beteiligung organisierten Musikveranstaltungen angeht, nahm die Kapelle 2014 am International Blasorchesterfestival in Sopron, 2015 an dem in den Städten Zalaegerszeg, Szentgotthárd und Szombathely veranstalteten 15. Internationalen Blasorchesterfestival sowie im Herbst 2016 am 10. Internationalen Chorfestival in Sátoraljaújhely teil.
Die Blaskapelle ist auch für wohltätige Zwecke zu haben. Die erste derartige Veranstaltung war 2014 ein Benefizkonzert in Vép. Am 30. April 2016 folgte ein Wohltätigkeitskonzert unter dem Motto „Jugend für die Jugend“ zugunsten der Säuglings- und Kinderabteilung des Markusovszky-Krankenhauses in Szombathely und der Gemeinnützigen Stiftung Alpokalja zur Unterstützung von krebskranken Kindern.
Es gab auch reichlich Gelegenheit im Ausland aufzutreten. Der erste „grenzüberschreitende“ Gastauftritt fand 2004 in Deutschland statt. In den folgenden Jahren ging es – stets von der Begeisterung des Publikums begleitet – in Siebenbürgen, Slowenien und Österreich weiter. Eine herausragende Tour war die 2010 vom örtlichen Pfarrer Dr. Gyula Perger vermittelte Fahrt nach Rom, inklusive der Teilnahme an einer päpstlichen Audienz bei Papst Benedikt. Auch spielte die Jugendkapelle für 7.200 Gläubige aus aller Welt ein Konzert. Eine weitere ausländische Station des Freudenmusizierens war es, als die Kapelle 2014 bei dem 2. Summer Arts Festival in Krakau, Polen mehrmals auftrat. Der Aufenthalt wurde auch durch die Ungarischen Botschaft in Polen und das Konsulat in Krakau unterstützt. Die nächste Auslandsreise fand im April 2019 statt, als sieben Mitglieder der Kapelle an dem 1. Jungmusikertag in Markt Allhau, Österreich teilnahmen, wo sie mit ausgewählten Mitgliedern der burgenländischen Blasorchester auftraten. Das Jahr 2019 brachte noch weitere Auslandsreisen, da die Jugendblaskapelle von Táplánszentkereszt vom 20. bis 23. Juli beim 10. Prager Art Festival zu Gast war. Die Kosten für die Reise und den Aufenthalt von vier Tagen hatten die Teilnehmer selber zu tragen. Um die Eltern zu entlasten, wurden die Tombola-Einnahmen vom Karnevalsball von Táplánszentkereszt im Februar diesem Zweck gewidmet und auch der Vorsitzende der Komitatsversammlung Vas gewährte eine Förderung. Die Ungarische Botschaft und das Ungarischen Institut in Prag versicherten der Kapelle schon im Vorhinein ihre volle Unterstützung, außerdem gab der Botschafter den jungen Leuten durch seine persönliche Anwesenheit bei einem ihrer Konzerte die Ehre. Gleichzeitig war auch Bürgermeister Perl aus Táplánszentkereszt, der sich gerade privat in Prag aufhielt, und die Kapelle auch sonst engagiert fördert, bei dem Auftritt dabei.
Zum Schluss noch ein paar Worte zum „Schmied” all dieser Erfolge, Kapellmeister Ferenc Janászek. Der Herr Professor unterrichtet die Mitglieder der Kapelle in Gruppen auf allen Instrumenten selber, leitet die ausgedehnten Proben und organisiert die Aufführungen. Sicherlich trug auch die sorgfältige Wahrnehmung dieser Aufgaben dazu bei, dass Professor Janászek für seine jahrzehntelange Tätigkeit als Musikpädagoge und für sein unermüdliches Engagement für die Gemeinschaft vom Staatspräsidenten der Republik Ungarn am 20. August 2017 das Ungarische Verdienstkreuz in Silber verliehen bekam. Angesichts dessen und des Erfolgs des Orchesters können die Bläser zu Recht stolz auf ihren Professor, Dirigenten und guten Freund sein.